Ohne Offenbarung haben wir keine genaue Vorstellung davon, was das Reich der Himmel bedeutet. Als Jesus Christus auf diese Erde kam, hatte er dasselbe zu sagen, was sein Vorgänger Johannes der Täufer sagte: Tut Buße, denn das Reich Gottes ist nahe gekommen. Wenn die Situation auf der Erde bereits das Himmelreich widergespiegelt hätte, hätte er nicht sagen müssen: Tut Buße. Um im Himmelreich zu leben, bedarf es immer einer Umkehr. Buße zu tun ist keine Strafe, sondern einfach eine Notwendigkeit – weil wir irdisch sind. Doch heute haben wir die Möglichkeit, umzukehren vom irdischen, lieblosem Handeln und stattdessen das himmlische Natur Jesu Christi auszuleben. In Matthäus 5-7 beschreibt der Herr die Eigenschaften vom Himmelreich.
Arm im Geist
Der erste Aspekt des Himmelreichs ist es, arm im Geiste zu sein. Was bedeutet das? Gottes Geist lebt in mir, doch das bedeutet nicht, dass ich automatisch in seinem Licht stehe. Unser menschlicher Geist ist mit Gottes Geist erfüllt – und doch ist es möglich, dass wir in der Finsternis sind! Aber Gott möchte uns den Geist der Weisheit und der Offenbarung geben, damit wir das Reich Gottes erkennen können. Arm im Geist zu sein bedeutet, bedürftig und abhängig zu sein – und zu erkennen, dass ich selbst nichts Himmlisches habe, sondern es von Gott geben lassen bzw. nehmen muss. Es bedeutet, das bereits eingepflanzte Wort mit Sanftmut aufzunehmen (Jakobus 1:21) und mit dem Herrn im Verborgenen daran zu arbeiten bis es unsere Seelen rettet und in uns die friedsame Frucht der Gerechtigkeit wirkt. Manchmal verstehen wir das Reden des Herrn erst Wochen später, wenn das eingepflanzte Wort in uns durch unsere Erfahrung wieder auftaucht.
Es ist schwierig für uns, arm im Geist zu sein. In Matthäus 18:1 fragten die Jünger: „Wer ist der Größte im Reich Gottes?“ Wir fragen gerne, wer der Größte ist und wer am meisten zu sagen hat. Das ist ein tief verwurzeltes Problem und stammt vom Teufel, der der Größte sein wollte. Aber Christus war das Gegenteil. Er wollte nicht jemand sein. Dennoch empfing er den Namen, der über jeden Namen ist! Arm im Geist zu sein bedeutet, dass ich eine Not habe. „Herr, zeige mir, was ist das Reich Gottes?“ Wir sollten uns nicht anmaßen, es schon zu wissen. Wir sollten nicht denken, dass unsere Traditionen himmlisch sind. Satan wollte nach oben gehen und der Größte werden, aber Christus ging nach unten und wurde der Niedrigste!
Laodicea, die letzte der 7 Gemeinden in den Sendschriften im Buch Offenbarung, ist letztendlich gefallen. Dies ist eine Warnung, dass es für uns immer möglich ist, zu fallen. Deshalb müssen wir vorangehen, festhalten, und weiterhin arm im Geist bleiben. Laodicea dachte, sie seien reich und brauchten nichts. Aber der erste Aspekt des Reiches Gottes ist es, arm zu sein – nicht reich. Je mehr wir arm im Geist werden, desto besser können wir seine Stimme hören. Wenn wir schon voll von anderen Dingen sind, können wir das Wort lesen, aber wir werden es nach unseren eigenen Vorstellungen verstehen. Aber wenn wir Buße tun – was bedeutet, seine Stimme zu hören und die Tür zu öffnen, haben wir die Bestätigung, dass der Herr hereinkommt und mit uns das Mal hält (Offenbarung 3:20). Buße tun bringt Freude, weil es bedeutet, dass wir mit dem Herrn das Mal halten dürfen!
Werdet wie die Kinder
Das Reich entspricht auch der Natur der kleinen Kinder. In Matthäus 18:3 sagte der Herr, „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr euch nicht bekehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr auf keinen Fall in das Himmelreich kommen.“ Wie ist ein kleines Kind? Es hat einige sehr gute Eigenschaften:
- nicht nachtragend: Es muss nicht darüber nachdenken, so zu werden; es ist einfach (noch) nicht nachtragend – das ist seine Natur!
- aufrichtig und einfach: Christus ist vielfältig, aber auch einfach, und immer aufrichtig. Das ist der Grund, warum wir Ihn in vielerlei Hinsicht nicht verstehen. Viele Antworten, die Er im Buch Johannes gegeben hat, verstehen wir nicht. Manchmal hat er sogar überhaupt nicht geantwortet!
- abhängig: Kinder glauben alles, was die Eltern ihnen sagen. Als wir zum ersten Mal zum Herrn kamen, waren wir viel einfacher weil wir nicht so viel sahen.
- arm im Geist. Gab es schon einmal einen Tag, an dem ein Kind keine einzige Frage gestellt hat? Sind wir immer noch so arm im Geist?
Eine kurze Zeit später haben die Jünger sich verhalten, als ob sie dies nicht gehört hätten: „Dann wurden kleine Kinder zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete; aber die Jünger wiesen sie zurecht“ (Matthäus 19:13). Haben die Jünger nicht gehört, was der Herr in Matthäus 18 und 5 gesagt hat?! Arm im Geist, Trauernde…doch nur weil wir gehört haben, bedeutet das nicht, dass wir automatisch diese Natur haben! Der Herr muss immer wieder zu uns sprechen, weil es nicht unsere Natur ist. Wir haben andere Gewohnheiten. Matthäus 19:14 – „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Himmelreich.“
Die himmlische Natur überwindet den Teufel
Matthäus 18:4 sagt, „Wer sich selbst erniedrigt wie dieses kleine Kind, der ist der Größte im Himmelreich.“ Christus erniedrigte sich selbst. Diese neue Natur ist das, was den Teufel besiegen wird. Der Sieg wird nicht durch den alten Menschen errungen, sondern durch die Natur der Menschen des Königreichs. In Matthäus 4 hat der Herr den Feind als ein MENSCH überwunden! Genau wie wir: Wir überwinden Satan, indem wir diese himmlische Natur erlangen.
Weitere Verse über die Natur des Himmelreichs:
- Matthäus 7:12 – „Was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen auch; denn das ist das Gesetz und die Propheten.“
- Galater 6:2-3 – „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Wenn jemand sich für etwas hält, obwohl er nichts ist, betrügt er sich selbst.“
Mögen wir mehr von dieser Natur des Reiches gewinnen!