Der Herr hat jeden von uns mit einer bestimmten Persönlichkeit geschaffen, die er für seinen Vorsatz einsetzt, nachdem er unseren natürlichen Menschen behandelt hat. Wir sollten nicht die Vorstellung haben, dass wir alle gleich werden bei der Umwandlung. Vielmehr werden alle Arten von Edelsteinen benötigt, um die vielen Seiten der Herrlichkeit Gottes zum Ausdruck zu bringen (2.Mose 28:17-21, Esther 1:6b, Jes. 54:11-12, Offb. 21:19-20). Petrus zum Beispiel war ein redseliger Bruder. Selbst wenn er nicht wusste, was er sagen sollte, sagte er doch etwas (Mk. 9:5-6). Gott korrigierte ihn sofort (Mt. 17:5). Durch die Behandlung vom Herrn wurde Petrus in seiner Freimütigkeit nützlich – nicht nur, um Tausenden mutig das Evangelium zu verkünden (Apg. 2:41), sondern auch, um in Apg. 15 einen Streit zu schlichten. Diejenigen in Antiochia, die aus Judäa stammten, und auch einige aus der gläubigen Sekte der Pharisäer in Jerusalem, die wegen ihrer Ausbildung geachtet waren, verlangten, dass die gläubigen Heiden wie ihre jüdischen Brüder beschnitten werden sollten (V. 1-5). Viele Worte wurden gewechselt, bevor Petrus aufstand und mutig sprach, gefolgt von Barnabas, Paulus und Jakobus (V. 7-13). Sie schrieben einen Brief über diese Angelegenheit und brachten ihn zurück nach Antiochia. Dieser Brief brachte Freude und Trost (V. 31). Außerdem ermutigten und stärkten sie die Brüder mit vielen Worten (V. 32). So hat jedes Glied des Leibes eine Funktion, die mit der Art und Weise zusammenhängt, wie Gott einen jeden geschaffen hat. Darum sind alle Glieder, in ihrer Beschaffenheit und Funktion, von Gott bestimmt und gesetzt nach seinem Willen. Deshalb sollte derjenige, der ein Mund ist, nicht denjenigen verachten, der kein Mund ist, und umgekehrt (1.Kor. 12; 1.Petr. 3:8-9).
Siehe, ich komme schnell!
Seid nüchtern und wacht:
Um dem Ziel nachzujagen, müssen wir uns auf das ausrichten, was vor uns liegt (Phil. 3:22-14). Selbst der Herr musste sich darin üben (Hebr. 12:1-2). Unsere Seele, die über uns herrschen und die Oberhand haben will, belastet uns, ist voller Beschwerde (Pred. 7:6) und gibt viele Ausreden, um den Lauf nicht zu laufen. Geben wir unserem Seelenleben nach und tun das, was in unseren Augen recht ist? Wenn wir beschwert sind, können wir nicht laufen. Wir haben auch viele innere Feinde, die uns daran hindern wollen. Aber wenn wir zu unserem Gott schreien und diese Riesen als Brot in unserem Magen betrachten, dann wird unser Gott uns sicher ausrüsten, sie zu besiegen (Ps. 56:3,10; 42:6,12).
In Lied 332 (“Christus sehnt sich nach der Braut”) gibt es einen Satz, dass der Herr die Faulen und Schlechten verwerfen wird. Es ist gut, dass unser Gott gerecht ist. Jede Tat erhält einen gerechten Lohn: Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen (2.Thess. 3:10). Der böse Sklave hatte die Einstellung: „Mein Herr verzögert sein Kommen.“ Deshalb ging er hin, mit den Trunkenen zu essen und zu trinken (Mt. 24:48-49; Lk. 12:45). Wenn man Wein trinkt, wird man unvorsichtig und verliert das Gefühl der Dringlichkeit, die Posaune zu blasen. Der Anfang der Ermahnung zu wachen und zu beten ist, dass man sein Herz nicht von der Trunkenheit und den Sorgen des Lebens beschweren lassen soll, damit dieser Tag nicht plötzlich hereinbricht (Lk. 21:34,36). Der Meister kommt vor allem an einem Tag, an dem der Knecht ihn nicht erwartet (Mt. 24:50, Lk. 12:46). Aber wenn wir nüchtern sind und wachen und beten, wird der Herr uns sicher die Zeichen seines Kommens zeigen (1.Thess. 5:3-4,6).
Der Herr kommt schnell!
Siehe, ich komme schnell und mein Lohn ist bei mir, um jedem zu geben, wie sein Werk ist. (Offb. 22:12)
Das Wort, das auf der Konferenz in Südkorea in diesem Monat gesprochen wurde (https://thechurchinfountainvalley.org/2022-autumn-conference-south-korea/), vermittelt uns einen tiefen Eindruck davon, dass der Herr schnell kommt. Die Propheten suchten und fragten nach der kommenden Errettung (1. Petr. 1:11), und heute setzen wir diese Suche fort. Die Einzelheiten dessen, was kommen wird, und bestimmte Endzeitprophezeiungen werden immer deutlicher. In der Vergangenheit haben wir bestimmte Annahmen über einige der Endzeitprophezeiungen in der Offenbarung und insbesondere in Daniel 9:27 gemacht. Wir sehen jetzt, dass diese Annahmen nicht unbedingt stimmen müssen, damit diese Prophezeiungen in Erfüllung gehen.
Die rote Kuh (4.Mose 19:1-10) weist ebenfalls auf die baldige Wiederkunft des Herrn hin. Die rote junge Kuh wird benötigt, um vom Tod zu reinigen, der noch schlimmer ist als die Sünde. Im Laufe der jüdischen Geschichte haben die Juden insgesamt 9 rote Kühe geopfert. Seit der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahr 70 n. Chr. gab es in Israel keine Geburt einer qualifizierten roten Kuh mehr. Die Juden glauben, dass das Opfer der zehnten roten Färse das Kommen des Messias ankündigt. Im September wurden fünf geeignete rote Kühe aus den Vereinigten Staaten nach Israel geflogen (https://endtimeheadlines.org/2022/09/red-heifers-arrive-in-israel-in-preparation-for-third-temple/). Sie sind jetzt zwischen 6 und 9 Monate alt. Wenn sie noch qualifiziert bleiben (nicht mehr als zwei nicht rote Haare), muss eine Kuh im Alter von zwei Jahren geschlachtet werden.
Auch die heutige Weltlage deutet immer mehr auf das zweite Kommen des Herrn hin. In Offb. 6:2-8 wird ein Rennen zwischen vier Pferden beschrieben. Diese Pferde gehen nicht nur, sondern sie rennen. Auch sie vermitteln uns einen Eindruck davon, wie nahe die Zeit ist. Heute können wir alle vier Pferde rennen sehen. Es herrscht Krieg, und die Menschen bringen sich gegenseitig um (feuerrotes Pferd). Die Inflation hat die ganze Welt erfasst (schwarzes Pferd). Hungersnot in Afrika, Zerstörung und Tod (fahles Pferd) nehmen auch zu.
Der Lohn, den der Herr den Überwindern bei seinem Kommen verspricht, ist weitaus größer als alles, was wir heute erleben können. Wie können wir uns darauf vorbereiten?
Unsere Vorbereitung: Die erste Liebe bewahren
Der Schwerpunkt der Offenbarung liegt für uns nicht auf den äußeren Zeichen, sondern auf den ersten drei Kapiteln: Wie ist der Zustand der Gemeinde, des Leuchters, für den wir als Priester Öl bringen müssen? Brennt unsere Liebe zum Herrn als seine Gemeinde? Zu Ephesus sprach der Herr: “Werde wach und stärke das Übrige, das am Sterben war; denn ich habe deine Werke nicht vollendet gefunden vor meinem Gott” (Offb. 3:2). Welche Art von Werken sind annehmbar? Die Summe des Buches Predigers ist, Gott zu fürchten und seine Gebote zu halten, denn das macht den ganzen Menschen aus (Pred. 12:13-14). Aber es geht nicht nur um Werke. Bereitet sich eine Braut auf den Bräutigam vor, indem sie einfach einige äußere Werke tut? Diese Werke – das Halten seiner Gebote, indem wir unsere priesterliche Dienste erfüllen – stammen aus unserer Liebe zu ihm und sind ein Beweis dafür (Joh. 14:15,23; 1.Joh. 5:2-3). Der Herr begann das Buch Maleachi, das Buch des priesterlichen Dienstes, mit: „Ich habe euch geliebt.“ Wenn wir die priesterlichen Dienst tun, weil wir sie tun müssen, könnten wir sie genauso gut nicht tun. Alles muss aus der ersten und besten Liebe zu Ihm getan werden (1. Kor. 16:14). Die Werke von Ephesus waren vor Gott nicht vollkommen, weil sie nicht aus dieser Liebe stammten.
Wir bewahren die erste Liebe, indem wir unser Herz mit allem Fleiß bewahren (Spr. 4:23). In der Gemeinde sollte diese Liebe auch untereinander da sein. Diese Liebe ist auf vielen Tugenden aufgebaut. Sie wird am Ende der Liste in 2. Petr. 1:5-7 hinzugefügt: “Reicht in euerem Glauben …. im göttlichen Ausdruck Bruderliebe und inder Bruderliebe die Liebe.” Auch die brüderliche Liebe ist vorhanden. Wenn jemand in der Gemeinde Schwierigkeiten hat, lernen wir, für ihn einzutreten, so wie der Herr für uns eintritt. Wir treten auch vor den lebendigen Stein. Für diejenigen, die die Wahrheit ablehnen, ist er ein Stein des Anstoßes, aber für uns ist er der Eckstein (Jes. 8:14; 1.Petr. 2:4-8).
Schließlich feiern wir auch das Laubhüttenfest, das letzte Fest. Dieses Fest ist ein Fest der Vollendung und der Fülle. Der Herr ist unsere Hütte, und unsere Freude ist in ihm vollkommen. Es ist ein Fest voller Schlachtopfer. An keinem anderen Fest werden so viele Schlachtopfer gebracht. Wenn wir dieses Fest feiern, dann freuen wir uns auf sein Kommen.
Wenn dies aber anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht. (Lk. 21:28)
Die Einheit mit Gott bewahren durch das beständige Feuer des Brandopferaltars und das Feiern der letzten Feste
Der Herr wurde als Mensch versucht und seine Seele wurde gequält. Psalm 69 zeigt sein Leiden. Es war nicht leicht für ihn, den ganzen Weg zu gehen, wie in seinem Gebet im Garten Gethsemane deutlich wurde (Mt. 26:36-42, Mk. 14:32-36, Lk. 22:41-44). Dennoch kam er, um den Willen des Vaters zu tun, und er bewahrte die Einheit mit dem Vater (Heb. 10:5-9, Joh. 8:29). Petrus war eins mit dem Herrn, aber es war nicht beständig (Mt. 16:16,22-23). Heute können wir ihn als beständiges Brandopfer erleben, um auch mit dem Vater eins zu sein. Das Brandopfer kommt zuerst – noch vor dem Sünd- und Übertretungsopfer. Die Aufgabe der Priester ist es, jeden Morgen das Holz auf das Brandopfer zu legen, damit ein ständiges Feuer brennt (3.Mose 6:1-6).
Unsere Aufgabe besteht nicht unbedingt darin, so viele Dinge für Gott zu tun, sondern die Einheit mit ihm zu bewahren. Unser Gehorsam ist für den Vater sehr kostbar. Doch unsere gefallene Seele würde sich von ihm entfernen und ihren eigenen Rat suchen (Jes. 30:1-3, 15-16; 31:1). Anstatt nach Ägypten zurückzukehren, sollten wir die Feste feiern, insbesondere die letzten drei, um uns mit Gott zu versöhnen. Sind die ersten vier Feste, die der Herr auf dieser Erde vollbracht hat, nicht ausreichend? Wir brauchen diese letzte Festzeit, weil unser Zustand heute, kurz vor der Wiederkunft des Herrn, entscheidend ist. Am Anfang unseres christlichen Lebens war es wunderbar. Wir wurden aus Ägypten herausgeführt und wir haben das Passahfest gefeiert – aber wie geht es uns heute, und wie sehr sehnen wir uns nach seinem Tag? Wenn wir mit dem Herrn eins sind und diese letzte Feste halten, werden wir sein Erscheinen lieben (2.Tim. 4:8). Durch die letzten drei Feste gewinnen wir einiges zurück, die wir einst hatten, aber vielleicht verloren haben – zum Beispiel unsere Hingabe oder die erste und beste Liebe zu ihm.
Verse zum Laubhüttenfest, das die Juden in diesem Jahr vom 9-16. Oktober feiern: 3.Mose 23:33-44, 4.Mose 29:12-39, Esra 3:4, Neh. 8:13-18, Ps. 61:4-6, Ps. 90-91, Joh. 7:2,37-38, Hebr. 11:9-10, 13-16, 24-26
Mitkämpfen im Gebet
Der Herr wartet auf unsere Gebete, bis er handelt (Offb. 5:8, 8:3-6). Er verfährt mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen, wie er will (Dan. 4:32), und doch wartet er auf das Räucherwerk seiner Heiligen. Haben wir ein Bewusstsein für den Kampf, der in den Himmeln tobt (Dan. 10:13, Eph. 6:12), oder sind wir nur mit irdischen Dingen beschäftigt? Jerusalem ist die Stadt des Friedens, und doch ist sie der am meist umkämpfte Ort der Erde . So ist es auch mit dem himmlischen Jerusalem. Der Feind weiß, dass die Vollendung dieser Stadt sein Ende bedeutet. So erheben sich alle Pforten des Hades dagegen (Matt. 16:18). Als seine heilige Stadt reicht es nicht aus, dass wir den Herrn nur lieben, aber nicht bereit sind zu kämpfen. Die Braut ist gleichzeitig zum Kampf gerüstet. Es gibt einen ständigen Kampf in uns, auch nachdem wir getauft sind. Der Feind schläft nicht. Manchmal benutzt er sogar andere Christen, um uns daran zu hindern, voranzugehen. Auch unser Fleisch macht uns viele Probleme. Paulus tat, was er nicht tun wollte (Röm. 7:15-20). Die Sünde liegt vor der Tür, aber wir sollen über sie herrschen (1. Mose 4:7) und unsere Glieder, die auf der Erde sind, töten (Gal. 5:19-21, Kol. 3:5). Pinehas war einer, der bereit war, diesen Kampf zu kämpfen (4.Mose 25:11-18). Deshalb stammten von ihm die Söhne Zadoks, die treuen Priester, ab (Esra 7:1-5, Hes. 44:15).
Das Gebet vor dem goldenen Räucheraltar dient vor allem dazu, dass Gottes Wille auf dieser Erde erfüllt wird. Hier wollen wir lernen, der Führung des Geistes zu folgen und die Richtung, die der Geist gibt, anzunehmen. Manchmal gibt es während des Gebets ein Kreuzfeuer: Der Herr gibt eine Last, aber dann wird sie unterdrückt. Manchmal gibt es auch ein bestimmtes Gebet, das einfach nicht beantwortet wird. Vielleicht bitten wir den Herrn um Führung, aber er gibt uns keine Führung. Wenn wir dann unsere Herangehensweise ändern und zum Beispiel sagen: „Ich werde dies tun; stoppe mich, wenn es nicht dein Wille ist“, dann kann dieses Gebet plötzlich lebendig werden. Wir beten nicht nach irgendeiner Form, sondern wollen mit unserem Gebet das Herz Gottes berühren. Selbst wenn wir den ganzen Tag zu Baal schreien, wird niemand antworten. Nicht so bei dem lebendigen Gott (1.Kön. 18:26,30-38). Kennen wir das Rachegebet des Jeremia (Jer. 18:18-23), der so viele Verfolgungen durchgemacht hat – oder kennen wir nur ein Gebet wie in Daniel 9? Die Märtyrer unter dem Altar kannten dieses Rachegebet (Offb. 6:9-11).
Es ist Zeit, dass du, o HERR, handelst; sie haben dein Gesetz gebrochen. (Ps. 119:126)
Ein Gebet Davids. O HERR, höre die gerechte Sache, achte auf mein Schreien, vernimm mein Gebet von Lippen, die nicht trügen. (Ps. 17:1)