Die wahre Anbetung

Die wahre Anbetung

Wie sollen wir Gott heute anbeten?

Eine verbreitete Vorstellung von Anbetung ist das Niederknien vor Gott. Dies ist auch tatsächlich eine Bedeutung von dem Wort „Anbetung”. So hat Gott seinem Volk zum Beispiel geboten, keine Götzen anzubeten, das heisst, nicht vor ihnen niederzufallen, wie die Nationen dies taten.

Zur Zeit des alten Bundes gebot Gott seinem Volk, dreimal im Jahr nach Jerusalem zu kommen, um ihm ein Fest zu feiern und ihn anzubeten. Sie durften nicht mit leeren Händen vor ihm erscheinen, sondern mussten ihre Erstlingsfrüchte und ihre Opfer mitbringen. So brachten sie alle ihre Opfer, um sie Gott darzubringen, aber sie assen auch davon und genossen diese Speise gemeinsam mit ihrem Gott. Sie feierten wirklich ein Fest mit Gott. Gott wollte nicht, dass das Volk nur religiös vor ihm niederfällt. Er wollte vielmehr ein grosses Fest mit seinem Volk feiern! Er ist der Vater und sein Volk ist seine Familie.

Wie ist es bei dir zu Hause, wenn du deinen Vater siehst? Fällst du vor ihm nieder und betest ihn an? Nein, sondern es ist das Schönste, wenn der Vater mit der ganzen Familie ein Fest feiert. Jeder geniesst die Gegenwart des anderen. Alle, die Väter sind, können bestätigen, dass diese gemeinsame Zeit mit der Familie für sie sehr kostbar ist. Wenn du Gott fragst: „Was machst du mit all deinen Kindern, mit deiner Familie, wenn ihr zusammen seid?“ wird er dir antworten: „Ich feiere ein Fest mit ihnen allen.“ Und worin besteht unser gemeinsames Fest mit unserem himmlischen Vater? Wir geniessen mit ihm Christus, alles, was er vollbracht hat und was er für uns ist. Und wir bringen Christus als alle diese wunderbaren Opfer für den Vater. Das ändert wirklich unsere Vorstellung von Anbetung.

Die Tatsache, dass nicht nur wir viel Bedarf haben, sondern dass auch Gott etwas empfangen und geniessen möchte, sehen wir zum Beispiel bei einer Begebenheit nach der Auferstehung des Herrn Jesus. Als Maria den auferstandenen Herrn erkennt, sagt er ihr, sie dürfe ihn nicht berühren, da er noch nicht zum Vater aufgefahren ist. Weshalb ist das so? Christus war der Erstling, der Erstgeborene aus den Toten. Der Erstling ist für Gott, so sagt es die Schrift. Daher musste Jesus Christus zuerst zum Vater auffahren.

Gott sucht heute solche, die ihn im Geist und in der Wahrheit, das heisst in der Wirklichkeit, anbeten. Der Ort für die Anbetung ist heute der Geist. Und das, was wir dem Vater bringen sind heute geistliche Opfer.
Das heisst wir erfahren Christus in der Wirklichkeit und bringen diese Erfahrung dem Vater beim Fest am Tag des Herrn.

Im Alten Bund gab es zwei Bedingungen für die Anbetung. Zum einen musste man an den richtigen Ort kommen, nämlich zum Tempel Gottes in Jerusalem. Zweitens brauchte man die Opfer: Ziegen, Schafe, Ochsen, Früchte, Speiseopfer, Kuchen und Erstlinge. Alle vom Volk Gottes brachten diese Opfer dar. Nach Johannes 4 ist nicht mehr die Stadt Jerusalem der Ort der Anbetung, sondern der Geist. Und gemäss 1. Petrus 2:5 findet die Anbetung nicht mehr im Tempel in Jerusalem statt, sondern im geistlichen Haus, nämlich der Gemeinde. Heute geht es bei der Anbetung darum, dass wir in der Gemeinde wahre Anbeter im Geist sind. Christus ist jetzt die Wahrheit und die Wirklichkeit aller Dinge. So wie er das wahre Brot vom Himmel ist, für welches das Manna in der Wüste ein Bild war, so ist er auch die Wirklichkeit der verschiedenen Opfer, welche uns Gott als Abbilder im Gesetz gezeigt hat. Christus ist das wahre Brandopfer, das Speiseopfer, das Friedensopfer, das Sündopfer und das Übertretungsopfer. Jedes dieser Opfer zeigt einen anderen Aspekt dieses Christus, den wir heute erfahren können. Wir müssen Christus in unserem täglichen Leben erfahren und gewinnen, und wir müssen erkennen, dass die Anbetung heute im Geist und in der Wirklichkeit geschieht.

Als Christen haben wir den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit empfangen, damit dieser uns in eine sehr persönliche Erfahrung der Reichtümer Christi hineinleitet. Wenn wir nun zusammenkommen, um Gott anzubeten, aber keiner die Wirklichkeit Christi in seinem persönlichen Leben erfahren hat, dann ist dies keine Anbetung. Geht es in der Versammlung etwa nur um das Hören einer Predigt? Oder handelt es sich bei unserem Opfer etwa um Geld? Nein! Vielmehr müssen wir täglich im Geist die Wirklichkeit von Christus, der unser Leben, unsere Wirklichkeit ist, geniessen. Wenn wir dann alle zusammenkommen, bringt jeder einen Anteil von Christus mit und bringt ihn als ein wohlgefälliges Opfer für Gott dar. Das ist das, was der Vater heute sucht. Dank dem Herrn für seine Gemeinde, sein Haus, wo wir ein solches Fest feiern und dem Vater etwas zu seinem Genuss zurückbringen können!

Empfehlenswerte Literatur zur wahren Anbetung:

Die Feste und Opfer für die Anbetung
des Vaters und unsere Umwandlung (54 S.)

(Kurzkonferenz in Stuttgart-Vaihingen im Oktober 2016)

Die wahre Anbetung – Denn der Vater
sucht solche, die ihn so anbeten (23 S.)