(Erste Versammlung der Winterkonferenz 2024)
Das Gericht beginnt jetzt
Offenbarung 1:1 spricht von den Dingen, die bald geschehen müssen. Warten wir einfach passiv darauf, oder bereiten wir uns darauf vor? Offenbarung 19:7 sagt, dass die Frau des Lammes sich bereit gemacht hat. Wenn eine Prüfung bevorsteht, wird kein Schüler einfach nur abwarten. Heute freuen sich alle über das bevorstehende Hochzeitsmahl aber niemand bereitet sich vor. Doch wie wir leben – die gerechten Taten der Heiligen – ist der entscheidende Faktor. Paulus schrieb, dass wir der Heiligung nachjagen sollen. 2. Korinther 7:1 geht noch einen Schritt weiter und sagt, dass wir die Heiligung in der Furcht Gottes vollenden, weil es einen Richterstuhl Christi gibt. „Die Furcht des Herrn kennen“ (2.Kor. 5:11): Wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen und Rechenschaft darüber abgeben, wie wir gelebt haben. Heute streben wir danach, in einer Weise zu leben, die Gott wohlgefällig ist. Für uns beginnt das Gericht jetzt (1. Petr. 4:17). Wenn wir heute von Ihm gerichtet werden, werden wir uns freuen, den Richter an jenem Tag zu sehen. Aber wenn wir bis zu jenem Tag warten und heute nicht Buße tun, wird es zu spät sein und wir müssen bezahlen.
Der Herr wird uns nicht überraschen, indem Er plötzlich ohne Vorwarnung erscheint. Wir brauchen Zeit zur Vorbereitung. Gott hatte Noah rechtzeitig informiert, damit Noah sich durch den Bau der Arche vorbereiten konnte. Nochmals, sieben Tage bevor der erste Regentropfen fiel, sagte Er zu Noah, dass er alle Tiere in die Arche bringen sollte. Sonst hätte Noah es nicht geschafft, bevor der Regen kam. Und dann wurde die Tür verschlossen. Dieser Ausdruck erinnert uns an die Jungfrauen in Matthäus 25. Diejenigen, die bereit waren, gingen mit Ihm zur Hochzeit – und dann wurde die Tür verschlossen (Mt. 25:10). Also, heute sagt uns der Herr im Voraus, dass wir uns vorbereiten sollen. Offenbarung 1:1 sagt, dass diese Dinge bald geschehen müssen. Ob du es willst oder nicht, sie werden geschehen.
Wenn der Herr seinen Jüngern gesagt hätte, dass Er erst in 2.000 Jahren zurückkehren würde, hätten sie vielleicht nichts über Seine Wiederkunft geschrieben. Als sie Ihn fragten, wann Er zurückkehren würde, antwortete Er: „Ich weiß es nicht – nur der Vater weiß es.“ Wenn Er ihnen etwas anderes gesagt hätte, wären sie zurück zu ihren Fischernetzen gegangen und hätten vielleicht sogar ein größeres Fischerboot gekauft! Aber heute ist Seine Wiederkunft nahe.
Das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu
Johannes legte Zeugnis ab für das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus. Viele Christen kennen nur das Wort, aber haben kein Zeugnis. Doch Gott wurde nicht in Wissen, Lehre oder Doktrin offenbart, sondern im Fleisch. Jesus lebte auf dieser Erde und drückte die Herrlichkeit Gottes aus. Haben wir das Zeugnis von Jesus? Wenn wir nur das Wort Gottes haben und nicht das Zeugnis von Christus, ist das vergleichbar mit dem Sehen mit nur einem Auge oder dem Gehen mit nur einem Bein. Wir werden auf einem Bein hüpfen und bestimmt bald fallen! Unser christlicher Weg wird nicht standhaft sein und wir werden unser eigenes Zeugnis haben, welches nicht genügen wird. Johannes legte Zeugnis ab von diesen beiden untrennbaren Dingen.
Lesen, Hören und Bewahren des Wortes
Offenbarung 1:3 sagt: „Selig ist, der die Worte der Weissagung liest und die sie hören.“ Aber der Vers endet nicht dort: „und bewahren, was darin geschrieben steht, denn die Zeit ist nahe.“ Alle drei Punkte sind wichtig. Wenn wir viele Bücher lesen, aber das Buch der Bücher nicht lesen, werden wir alles verpassen. Wir werden von vielen Menschen in die Irre geführt werden und alles glauben, was sie sagen. – wie zum Beispiel die Behauptung, dass wir einen gemeinsamen Vorfahren mit den Affen haben. Aber durch Gottes Wort werden wir die Unterscheidungskraft haben, zu wissen, was wahr ist, denn Sein Wort ist lebendig, mächtig und scharf. Petrus hatte nicht den Glauben, dass der Herr nur ein Wort sprechen kann und es geschieht. Deshalb war er überrascht, als der Feigenbaum sofort verdorrte, nachdem der Herr ihn verflucht hatte (Mt. 21:19). Der Herr wusste, dass Petrus diesen Glauben nicht hatte; deshalb sagte Er zu Petrus: „Wenn du den Glauben Gottes hast, …“ Es geht nicht nur darum, Glauben an Gott zu haben, sondern den Glauben Gottes zu haben. Dieser ebenso wertvolle Glaube ist uns von Gott gegeben worden (2.Petr. 1:1).
Wenn wir über das Wort nachsinnen und es kauen, werden wir auch die Kraft haben, es zu bewahren. Offenbarung 1:3 sagt nicht nur, dass wir das Wort lesen, sondern auch, dass wir es hören sollen. Wie sollen sie hören, ohne einen Prediger (Röm. 10:14)? Was wir hören, hinterlässt oft einen tieferen Eindruck als das, was wir lesen. Das liegt daran, dass wir auf eine ganz besondere Weise geschaffen sind. Wir haben ein eingebautes Tonbandgerät, welches wir bemerken, wenn uns eine Melodie im Kopf bleibt. Und was wir hören, wird irgendwann auch aus uns herauskommen. Deshalb reden wir oft viel Unsinn, wenn wir uns mit Müll füllen (vgl. Mt. 15:11).
Die beste Liebe zum Herrn bewahren
Daniel ist dem Apostel Johannes sehr ähnlich. Beide Männer wurden als der „Geliebte“ bezeichnet. Johannes war der geliebte Apostel und Daniel war ebenfalls der Geliebte des Herrn (Dan. 10:11,19). Deshalb wurde ihm die Prophetie gegeben (Dan. 9:24). Es gibt etwas, das das Wissen übersteigt und das ist die Liebe Christi (Eph. 3:19). Schätze das Wissen nicht zu sehr. Liebe ist der wichtigste Aspekt unserer Beziehung zu Gott. „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort bewahren“ (Joh. 14:23).
Diese Liebe zu Gott ist dieselbe Liebe, die wir auch zu den Brüder und Schwestern haben. Wir nennen einander Heilige aber die Apostel nannten die Heiligen „Geliebte“. Das zeigt, dass sie die Heiligen wirklich liebten. Paulus stellte Wissen und Liebe gegenüber: Die Erkenntnis bläht auf, aber die Liebe baut auf (1. Kor. 8:1). Liebe ist das größte Gebot von allen (Mt. 22:36-40). Die Gemeinde in Ephesus hatte viele gute Eigenschaften. Sie hatten Wissen und Werke aber sie hatten ihre erste und beste Liebe verlassen (Offb. 2:1-4).
Die letzte Frage, die Christus Petrus stellte, war nicht „Wie gut kennst du mich?“ oder „ An wie viel von dem, was ich gesprochen habe, erinnerst du dich?“, sondern „Liebst du mich?“ Er fragte ihn sogar dreimal. Wie oft bekennen wir aus unserem Herzen: „Herr, ich liebe Dich“? „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben für seine Freunde lässt“ (Joh. 15:13). Wenn wir solch eine Liebe füreinander im Gemeindeleben haben, gibt es keine Probleme mehr!
Die 70 Wochen
In Daniel 9 gab uns der Herr ein wunderbares Geheimnis bezüglich der 70 Wochen. Diese 70 Wochen sind aufgeteilt in 7 + 62 + 1 und wurden von Gott festgelegt, um seinen Plan für Israel zu erfüllen. Die ersten sieben Wochen zeigten, dass es 49 Jahre dauern würde (da jede Woche sieben Jahren entspricht), um die Stadt Jerusalem zur Zeit von Nehemia wieder aufzubauen. Und so geschah es auch: Der erste Teil der Mauer wurde in unruhigen Zeiten wieder aufgebaut. Nachdem die Stadt wieder aufgebaut worden war, dauerte es 62 Wochen (das entspricht 434 Jahren), bis der Messias abgeschnitten wurde – nicht für sich selbst, sondern um unseretwillen. Er wurde gekreuzigt, um die Erlösung zu vollenden. Daniel 9:24 sagt, dass dies das Ende der Sünde markieren und die Gerechtigkeit einführen wird. Nachdem der Messias abgeschnitten wird, wird „das Volk eines kommenden Fürsten … die Stadt und das Heiligtum zerstören“ (V.26). Dies bezieht sich auf Titus, den Fürsten aus Rom, der tatsächlich kam und zerstörte, und die Prophetie in Lukas 21:24 erfüllte. Nicht nur der Tempel, sondern auch Jerusalem wurde zerstört. Sogar die gesamte Nation Israel wurde fast 1.900 Jahre lang von der Landkarte getilgt! Jerusalem wurde bis zu den Zeiten der Nationen zertreten (Lk. 21:24). Erst 1948 wurde der Staat Israel wiederhergestellt. Das war wirklich ein Wunder. Kein anderes Land kann 2.000 Jahre nach dem Aufhören zu existieren wieder auftauchen!
Die letzte Woche, auf die in Daniel 9:27 Bezug genommen wird, hat noch nicht stattgefunden. Der Grund dafür ist, dass der neue Bund zwischen der 69. und 70. Woche eingeführt wurde. Der Herr sagte: „Ich will einen neuen Bund mit meinem Volk schließen“ (Jer. 31:31) – weil der alte Bund nicht funktionierte. Die 69. bis 70. Woche haben dieses Zeitalter des neuen Bundes umspannt. Dieses Zeitalter des neuen Bundes neigt sich nun seinem Ende zu. Es begann mit der Zeit der Nationen, mit Babylon (das goldene Haupt in dem Bild, das Daniel in Daniel 2 sah). Es wird mit den Füßen des Bildes enden, die die Demokratie darstellen, da sie aus mit Ton vermischtem Eisen bestehen.
Die Bedeutung der Zahl 7 in der Bibel
Die 70 Wochen, die jeweils aus 7 Jahren bestehen, zeigen, dass Gottes Zeitplan sehr genau ist. Sein Wirken ist immer mit der Zahl 7 verbunden (oft als Ergebnis von 6 + 1). Er schuf die Welt in sechs Tagen und den Menschen ganz am Ende, am sechsten Tag. Deshalb ist die Sechs die Zahl des Menschen. Am siebten Tag ruhte er. In Offenbarung 2-3 hat er nur sieben Gemeinden ausgesondert, obwohl es zu dieser Zeit sicherlich viel mehr Gemeinden gab. Sieben Siegel werden in der Offenbarung beschrieben. Die ersten sechs Siegel werden in Offenbarung 6 ausführlich beschrieben, und das siebte Siegel leitet die sieben Posaunen ein (Offb. 8:1-6). Die siebte Posaune wiederum führt zu den sieben Schalen (Offb. 11:15-19; 15:5-8). Das Sabbatjahr findet alle sechs Jahre statt, das Jubeljahr nach sieben Sabbatjahren (3.Mose 25). Das Tausendjährige Reich dauert 1.000 Jahre, weil es der Höhepunkt von 6.000 Jahren ist. So erfüllt sich Gottes herrlicher Plan mit der Menschheit in 7.000 Jahren: 2.000 Jahre von Adam bis Abraham; 2.000 Jahre von Abraham bis zum ersten Kommen Christi; 2.000 Jahre von seiner Kreuzigung bis heute, plus die 1.000 Jahre des kommenden Tausendjährigen Reiches.