Überwinden durch Gebet für alle Heiligen

Von Versammlung 4b der SomKo (https://www.himmlisches-jerusalem.de/2023-08-wer-ueberwindet-der-wird-alles-erben-sommerkonferenz/)

Unsere Mitarbeit, Überwinder zu werden, umfasst das Gebet. In Epheser 3 hat Paulus gebetet, dass Gott den Heiligen “nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist hinein in den inneren Menschen” (Eph. 3:16). Wir wollen nicht einfach für viele Dinge beten, sondern dass Gott jeden Tag neu unseren inneren Menschen stärkt – damit Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohne (V. 17). Der Herr möchte sich ausbreiten. Er will in unsere Herzen hinein. Aber dafür braucht es einen gestärkten Geist. V.17-18 sagt: “damit [wir], in Liebe gewürzelt und gegründet, stark [sind].” Dieses Gebet ist wirksam. Wenn wir dies beten, dann wird die überschwängliche Größe seiner Kraft an uns, die wir glauben, wirksam – die er “in Christus wirken ließ, indem er ihn aus den Toten auferweckte und ihn zu seiner Rechten in den Himmeln niedersetzte” (Eph. 1:20). Diese Kraft der Auferstehung wird in uns wirksam. Wir feiern nicht nur einmal im Jahr die Auferstehung, sondern jeden Tag. Dafür ist das Gebet so wichtig. Wir rufen zum Herrn, damit er unseren inneren Menschen stärkt und wir seine Auferstehung erfahren.

Auch sehr wirksam im Gebet ist, dass wir das lebendige Wort mit Glauben vermischen (Hebr. 4:2): “Denn die gute Nachricht ist auch uns verkündigt, so wie jenen, aber das gehörte Wort half ihnen nicht, da es in den Hörenden nicht mit dem Glauben vermischt wurde.” Das Wort ist die gute Nachricht, und es ist uns verkündigt. Das Wort ist wunderbar – da gibt es kein Problem. Aber doch manchen half es nicht. Woran lag dies? “Da es in den Hörenden nicht mit dem Glauben vermischt wurde.” Wir wollen das Wort nicht nur lesen, sondern dem Herrn immer wieder sagen: “Wenn ich Dein Wort lese, dann soll es auch in mir wirken. Ich möchte, dass das, was dein Wort sagt, auch in mir geschieht.” Das ist der Glaube. Glaube heißt nicht nur lesen, sondern den Herrn sagen, “Was ich lese, soll geschehen.” Der Glaube bringt hervor, was das Wort sagt. Lasst uns das Wort so lesen, dass das, was der Herr gesagt hat, geschieht.

“Glauben nun ist die Verwirklichung dessen, was man hofft, der Beweis für Dinge, die man nicht sieht.” (Hebr. 11:1)

Weit überwinden durch den, der uns geliebt hat

(Von Versammlung 3 der Sommer Konferenz, https://www.himmlisches-jerusalem.de/2023-08-wer-ueberwindet-der-wird-alles-erben-sommerkonferenz/)

Der Herr lebt nicht nur in uns damit wir ab und zu einen Tröster haben, Hilfe haben, wenn wir in der Not sind, oder Freude haben wenn wir traurig sind. Das sind auch alles Wirkungen des Herrn in uns. Aber das Ziel des Vaters ist, dass wir alle Überwinder werden. Deswegen hat er uns den überwindenden Christus gegeben. Dieser siegreiche und überwindende Christus wohnt in uns. Er ist nicht irgendwo, er ist nicht nur da oben – er lebt in mir. Er, der über allem ist und alles überwunden hat, lebt in mir. Deshalb können auch wir alle überwinden. Jetzt gilt es, unseren Glauben zu aktivieren und Verse wie Röm. 8:37 jeden Tag in der Situation laut auszusprechen im Glauben. Wenn wir in irgendeiner Drangsal sind und dann dieses Wort aussprechen im Glauben: “Herr, jetzt in dieser Drangsal überwinde ich weit, und zwar durch dich, der du mich geliebt hast”, das hat eine Wirkung. Wenn wir so ein Wort der Wahrheit im Glauben laut aussprechen, dann haben wir schon überwunden. Vielleicht ändert sich nicht sofort die Drangsal – aber wir überwinden, und der Vater und der Herr freuen sich. Hier steht nicht nur: Wir überwinden grade so, sondern weit. Anders übersetzt: wir sind mehr als Überwinder. Wenn eine 5-Meter Mauer da ist und wir springen nur 5,1 Meter, dann haben wir gerade so überwunden. Nein – wenn es 5 Meter hoch ist, dann überspringen wir 10 Meter (Psalm 18:30). Wir überwinden weit durch den Herrn, weil der Herr so fähig und so siegreich ist. Er hat weit überwunden. Als der Teufel ihn in Matt. 4 versucht hat, hat er siegreich und weit überwunden. Der Feind musste beschämt davonziehen. Daher ist es so ein Anliegen des Vaters: Er möchte Überwinder haben.

Gott gibt uns den Sieg. Ist das nicht wunderbar? Lasst uns üben, jeden Morgen Gott zu danken, der uns den Sieg gibt (1. Kor. 15:57). Stell dir vor, du stehst morgens auf und das erste, was du machst, ist zu beten: “Gott, ich danke dir, dass du mir heute den Sieg gibst durch meinen Herrn Jesus Christus.” Das wird ein wunderbarer Tag. Das Danken ist so wichtig. Nicht nur allgemein danken, sondern ihm für den Sieg danken. Wir sind Soldaten auf dem Schlachtfeld, die schon wissen, wie es ausgeht – die schon jubeln, weil sie schon gesiegt haben. Ist das nicht eine herrliche Armee, die in der Schlacht steht und der Kampf tobt noch, aber alle jubeln, weil sie wissen, der Kampf ist schon gewonnen? Auch da üben wir unseren Glauben. Paulus hat wirklich gelernt zu danken. Wenn Drangsal oder Verfolgung da war, dankte er und hatte so den Sieg [2.Kor. 2:14]. Er hat wirklich viel Drangsal gehabt. In Römer 8 lesen wir, er wurde den ganzen Tag getötet und wie ein Schlachtschaf geachtet. Wenn dieser Bruder dauernd Gott dankte und seinen Sieg erfuhr, wie viel mehr wir?

Gott gibt uns in allem den Sieg, und allezeit (2 Kor. 2:14). Der Sieg des Herrn muss unsere Normalität sein. Nicht nur ab und zu, einmal die Woche, erfahren wir den Sieg des Herrn. Es ist normal, den Sieg des Herrn zu erfahren. Dafür üben wir, unseren Blick auf ihn zu richten – weg von uns selbst. Der Grund, warum wir oft den Sieg nicht erfahren, ist, dass wir noch so sehr auf uns selbst schauen. Wir schauen auf uns, unseren Zustand und die Umstände, die vielen Niederlagen, die wir erlebt haben, unsere Schwachheit. Wir schauen auf Menschen, die uns enttäuscht haben und auf die Geschwister, bei denen wir auch viele Mängel sehen. Wir schauen auf so viele Dinge – nur nicht auf Christus. Deshalb leben wir oft in Schwachheit und Niederlagen. Aber es muss und soll nicht so bleiben. Lasst uns üben, wenn immer der Feind kommt – denn er will unseren Blick immer auf uns richten. Wenn immer ich merke, jetzt schaue ich grad wieder nur auf mich und meine Schwachheit: “Herr, ich schaue auf dich. Ich wende meinen Blick.“ Wenn Murren kommt, lasst uns danken. Wenn Klagen kommt, lasst uns loben. Wenn wir geneigt sind, auf uns zu schauen, lasst uns erst recht auf ihn schauen. Und sagen, Herr, ich lobe dich, in dir habe ich den Sieg – und zwar allezeit im Triumph einhergeführt in Christus. Der Schlüssel in den Versen ist immer “in Christus.” Wenn immer du auf ihn schaust und zu ihm kommst, dann hast du den Sieg. Es ist unmöglich, in Christus zu sein oder auf ihn zu schauen und nicht den Sieg zu haben!

Seid nüchtern, wacht!

Johannes warnt uns in 1. Johannes davor, dass wir uns vor den falschen Propheten hüten sollen. „Glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen“ (1.Joh. 4:1). In Hesekiel 12:22-28 findet sich ein Beispiel für die falschen Propheten. Sie sagen, dass das Wort Gottes, einschließlich seines Gerichts über sein Volk, nicht in Erfüllung gehen wird. Wie steht es mit uns Christen heute? Wie viele machen sich überhaupt Gedanken über die Vorbereitung auf das Kommen Christi? Viele begnügen sich damit, darauf zu warten, eines Tages in den Himmel zu kommen. Diese Haltung stellt für den Feind keine Bedrohung dar. Aber wer heute überwinden und Zion aufbauen will, muss mit vielen Angriffen rechnen. Wann immer es um Gottes Reich geht, werden sich die Pforten des Hades erheben (Matt. 16:18, Eph. 3:10). Jerusalem ist der Hauptkampfplatz. Der Feind ist dort sehr aktiv. In dem Gleichnis über das Reich Gottes in Matthäus 13:24-30 kam der Feind noch in derselben Nacht und säte das Unkraut aus, sobald der Herr Weizen auf das Feld gesät hatte (Matt. 13:25). Jerusalem und diejenigen, die überwinden wollen, werden Tag und Nacht angegriffen. Betet für den Frieden Jerusalems. Paulus ermutigt uns nachdrücklich, füreinander zu beten, besonders für die dienenden Brüder (1.Thess. 5:12-13, 25).

Sich dieses geistlichen Kampfes bewusst zu sein und ihn zu führen, erfordert von uns Wachsamkeit und Nüchternheit (1.Thess. 5:6-24, Röm. 13:11-14). Es ist eine Warnung für uns, dass die Sendschreiben in Offenbarung 2-3 nicht mit Philadelphia, sondern mit dem lauwarmen Laodicea enden, welche sich nicht auf das Kommen Christi vorbereitete. Betrunken zu sein ist schlimmer als nur zu schlafen. Aus dem Schlaf aufzuwachen kann man in kurzer Zeit, aber wieder zur Nüchternheit zu kommen, braucht seine Zeit. Seid nicht betrunken vom Wein dieser Welt. In der Welt leben die Menschen für sich selbst (2.Tim. 3:2). Wie steht es mit uns? “Betrinkt euch nicht mit Wein, was zu zügellosem Verhalten führt, sondern werdet erfüllt mit dem Geist” (Eph. 5:18). Wenn wir uns mit den Dingen der Welt füllen, verbleibt keine Kapazität für den Herrn. Mit Verlauf der Zeit nimmt die Finsternis dann zu. Wenn das Auge böse ist, dann wird auch der Leib voller Finsternis sein – und wie groß ist diese Finsternis (Matt. 6:22-23)! Über dem Land Ägypten  (was ein Bild dieser Welt ist) ist die Finsternis so dicht, dass man es greifen kann (2. Mose 10,21-23). Doch Gott hat den Mond und die Sterne (die Gemeinde und die Gläubigen) eingesetzt, um über diese dunkle Nacht zu herrschen – und die Sonne, über den Tag zu regieren (Ps. 136:7-9).

Die Überwinder werden den endgültigen Sieg über den Teufel haben (Offb. 12:7-12, Röm. 16:20). In der Endzeit wird er sich dreimal erheben und jedes Mal besiegt werden (lila Pfeile im Diagramm) – welch ein Schande für ihn! Heute haben wir ihn bereits überwunden. Wenn wir ihm widerstehen, muss er fliehen (Jak. 4:7). Nicht nur der Herr, sondern auch wir können den Teufel zurechtweisen und zu ihm sagen: „Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis“ (Matt. 16:23). Der Feind sollte sich vor uns fürchten und nicht andersherum. Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und des gesunden Verstandes (2.Tim. 1:7). Derselbe Geist wohnt in allen Gläubigen. Der Herr, der uns beruft, ist treu, der wird es auch tun (1.Thess 5:24).

„Was ich euch sage, das sage ich allen: Wacht!“

Der Herr ist der König über die ganze Erde, und er ist auch der König in Zion, wie Psalm 47 bekräftigt. Mit dieser Erkenntnis werden wir nicht beunruhigt sein, wenn wir die turbulente Situation der heutigen Welt sehen. Daniel 7 beginnt damit, den Ursprung der Turbulenzen aufzuzeigen: Sie beginnen im Himmel! „…und siehe, die vier Winde des Himmels brachen los auf das grosse Meer“ (V. 2). Sind wir ängstlich, wenn die Wellen zu hoch werden, oder erinnern wir uns daran, wer die Kontrolle hat? Unser Herr ist hoch über dem Wellenmeer. Er hat jedem Reich Tag und Stunde festgesetzt. Wenn wir im Schatten des Allmächtigen wohnen, gibt es keinen Grund zur Furcht (Ps. 46:2, 91:1, 97:1-10, Spr. 14:26). Wir werden dann sogar mit dem Allerhöchsten zusammen lachen (Ps. 2:1-4, Dan. 4:32).

Daniel 7 beschreibt den Kampf der Mächte und der Gewalten der Finsternis um die Herrschaft über die Reiche dieser Erde, mit dem endgültigen Triumph Gottes mit den Heiligen. Daniel benutzte gerne mehrmals das Wort „aber“ (V. 18, 26, 27). Was auch immer geschieht, es gibt immer ein „aber“! Es ist gut, die Verse langsam und mehrmals zu lesen, damit der Herr offenbaren kann, was vorher versiegelt war. Am Anfang von Daniel 7 sehen wir vier verschiedene Königreiche aufsteigen und fallen. Dies ist eine andere Beschreibung der Vision in Daniel 2 über die Weltregierungen. Zuerst ist da ein Löwe mit Adlerflügeln – das große Königreich Babylon. Es folgt ein Bär – das Reich der Meder und Perser, die groß (wie ein Bär) von der Anzahl her waren. Der Bär hatte drei Rippen in seinem Maul – die Reiche der Babylonier, Ägypter und Lydien (klein Asien). Doch er wurde vom Leoparden besiegt, dem schnellen Alexander, dem Großen König aus Griechenland, der die Perser unerwartet mit einer unterlegenen Armee besiegte.

Schließlich ist das vierte Tier anders als alle anderen, die vor ihm waren (V. 7, 19). Auch heute sehen wir ein anderes Reich entstehen, das sich von allen früheren unterscheidet. Im Laufe der Geschichte haben die Reiche verschiedene Gebiete besetzt, manche mehr und manche weniger, aber nie gab es ein Reich, das die ganze Welt umspannte – eine einzige Weltordnung. Das vierte Tier in Daniel 7 hat ebenfalls zehn Hörner, wie das Tier in Offenbarung 13. Dieses Reich verschlingt, zermalmt und zertritt (V. 19). Wird die Erde heute nicht von der Bosheit verschlungen, wie von Heuschrecken gefressen? Der Thron der Ungerechtigkeit ist am wirken (Ps. 94:20-21, Offb. 11:18). Das Ergebnis ist, der Niedergang der Menschen, auch viele von Gottes Volk. Auch vom Volk des Herrn sehen viele diesen Kampf um die Reiche dieser Erde heute nicht mehr. Die Erde ist wie eine schöne, beruhigende Hängematte, die hin und her schwingt, um in den Schlaf zu wiegen – denn die ganze Welt wird gewiegt [nach dem Englischen New King James Version] in dem Bösen (1.Joh. 5:19). Das sechste Siegel ist der Wecker Gottes für diese Welt (Offb. 6:12-17). Zu diesem Zeitpunkt wird die ganze Welt erwachen – und es wird zu spät sein.

Auch viele Christen schlafen heute – sie warten nicht auf den Bräutigam. Weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, erkaltet die Liebe in vielen (Mt. 24:12). Johannes warnt uns in 1.Johannes, diesem Geist des Antichristen zu widerstehen. Es ist höchste Zeit, aus dem Schlaf zu erwachen – lasst uns nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachsam sein (Eph. 5:14-16, Röm.13:11, 1.Thess. 5:4-10). Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen besagt, dass sie alle schlummerten und schliefen, bevor der Bräutigam kam (Mt. 25:5) – aber das bedeutet eindeutig den physischen Tod, denn das vorangehende Gleichnis über die Entrückung beschreibt, dass die einen genommen werden und die anderen bleiben (Mt. 24:40-44). Was der Herr also sagt, sagt er zu allen: Wacht! (Mk. 13:37). Wenn wir wach sind und auf unseren geliebten Bräutigam warten, dann brauchen wir uns nicht zu fürchten (1.Joh. 4:17-19). Unser Vater will uns gerne das Reich geben (Lk. 12:32, Dan. 7:18, 22, 27, Ps. 47, 149). Christus kommt bald, und sein Lohn ist bei ihm (Offb. 22:12).

Bis zum Äußersten gerettet werden durch Trübsal

Offb. 7: [9] Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und allen Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und hatten Palmzweige in ihren Händen. [10] Und sie riefen mit lauter Stimme und sagten: Die Errettung gehört unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm! [11] Und alle Engel standen um den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen und sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an [12] und sagten: Amen! Segen und Herrlichkeit und Weisheit und Dank und Ehre und Kraft und Stärke sei unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. [13] Und einer von den Ältesten antwortete und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern bekleidet sind, und woher sind sie gekommen? [14] Und ich sagte zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Trübsal gekommen sind und ihre Kleider gewaschen und sie weiß gemacht haben im Blut des Lammes. [15] Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm als Priester Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen zelten. [16] Es wird sie nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten, auch wird die Sonne sie nicht treffen noch irgendeine Hitze; [17] denn das Lamm in der Mitte des Thrones wird sie weiden und sie zu Quellen des Lebenswassers leiten; und Gott wird alle ihre Tränen von ihren Augen abwischen. (Offb. 7:9-17)

Offenbarung 7:9-17 beschreibt die Überwinder. Sie sind um den Thron versammelt, bekleidet mit weißen Kleidern (V. 9), weil sie ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen haben (V.14). Die Palmzweige sind in ihren Händen, weil sie Errettung erfahren haben. Heute sind die, die im Haus Gottes gepflanzt sind, wie Palmen (Psalm 92:13-16). Was ist das erste, was diese Überwinder sagen? Vielleicht würden wir erwarten, dass sie wie die Engel V. 12 proklamieren – „Segen und Herrlichkeit und Weisheit, Dank und Ehre und Kraft und Stärke sei unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Das werden sie auch sagen. Aber zuerst verkünden sie V.10 – „Die Errettung gehört unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!“ Unser Gott rettet uns bis zum Äußersten (Hebr. 7:25). Deshalb brauchen wir große Trübsale. Jemand, der nur ein bisschen krank ist, kann damit durchkommen, dass er sich nur ein bisschen mit seiner Krankheit beschäftigt. Aber wenn wir tief krank sind, dann brauchen wir eine gründliche Behandlung, um geheilt zu werden.

In V. 16-17 steht, dass es keinen Hunger, keinen Durst, keine Hitze und kein Geschrei mehr geben wird. Das bedeutet, dass diese Dinge heute vorhanden sein müssen. Wenn wir heute keine Tränen zu vergießen hätten, dann hätte Gott an jenem Tag auch keine abzuwischen. Lieber gehen wir heute durch die notwendigen Leiden, um diese große Errettung zu erfahren. Es wird eine große Freude sein, an jenem Tag all die Gläubigen zu sehen, die ebenfalls diese große Errettung erfahren haben. Wir freuen uns schon jetzt auf diese Zeit. Paulus war überzeugt, dass die Leiden dieser Zeit nicht wert sind, mit der kommenden Herrlichkeit verglichen zu werden, die an uns offenbart werden soll (Röm. 8:18)!

Die Augen des HERRN achten auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. … Die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er. Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alledem rettet ihn der HERR. … Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte, und alle, die ihm vertrauen, werden frei von Schuld. (Psalm 34:16,18-20,23)

Die Tugenden und Erkenntnis des Herrn in seinem Heiligtum erlangen

Die Wege des Herrn sind in seinem Heiligtum (Ps. 77:14). Wenn wir die Zeit freikaufen indem wir unser Herz einmal pro Tag vor dem Herrn zur Ruhe bringen, um vor dem Herrn zu stehen und eine Zeit vor ihm zu verbringen, dann werden wir die Tugend, in seine Ruhe einzugehen, erlangen. Erkenntnis des Herrn wird aus dieser Tugend heraus zunehmen. Dies erfordert von uns echten Fleiß und ist oft keine 5-Minuten-Sache (Hebr 4:11). Wir brauchen Fleiß, um uns von all den Gedanken, die uns schon früh am Morgen beschäftigen, zu lösen und vor den goldenen Leuchter im Licht des Herrn zu stehen.

Durch den Geist und sein Wort (da die Lampen im Heiligtum auf die Schaubrote und damit auch den Diener gerichtet sind; 2.Mose 25:37; 4.Mose 8:2-3), erhalten wir Erkenntnis oder Licht darüber, wie der Herr ist und wie wir sind (Spr. 20:27; 1.Kor. 2:11; Ps. 119:105). Dann wird unser Gebet im Glauben sein und wir werden das Wort nicht in ein träges, glaubensloses Gebet abschwächen. Ein Beispiel: In Psalm 91:10 heißt es: „Es WIRD dir kein Übel begegnen“, aber wir würden es abschwächen zu „Herr, es SOLL uns kein Übel widerfahren.“ Oder in Matthäus 5:13 heißt es: Wir SIND das Salz der Erde, nicht: „Wir WOLLEN das Salz der Erde sein.“ Mögen wir dieses kraftvolle, prophetische Wort festhalten, das wie ein Licht in die Winkel und Ecken unseres Herzens leuchtet und unsere Seelen zu retten vermag.

Den Herrn im Gebet fordern um seines großen Namens willen

Mögen wir in diesem neuen Jahr den Herrn um seines großen Namens willen beharrlich im Gebet herausfordern, bis er unser Gebet erhört und beantwortet. Der Herr sprach, dass wir “allezeit beten und nicht müde werden sollen”, durch das Gleichnis von der Witwe, die den ungerechten Richter ermüdete. Die Witwe kam immer wieder mit ihrer Bitte zu diesem Richter (Luk. 18:1-8). Der Richter fürchtete weder Gott noch die Menschen, doch die Witwe war so hartnäckig, dass er ihre Bitte erfüllen musste. Wie viel mehr wird der Herr unser Gebet erhören, besonders wenn es seinen großen Namen betrifft. Er hat seinen Namen in Zion gelegt, damit er dort wohne (Hes. 48:35). Lasst uns Ihn in unserem Gebet daran erinnern.

Gott will und kann nicht zulassen, dass sein Name unter den Völkern gelästert wird. Sein Name wird groß sein unter den Völkern (Mal 1:11), und doch wurde er jeden Tag gelästert (Hes. 36:22-23, Röm. 2:24, Jes. 52:5). Wann immer sie lästerten, verloren seine Feinde den Kampf:

  • Der König von Assyrien schickte einen Brief an König Hiskia, in dem er den Namen des lebendigen Gottes lästerte. Hiskia breitete diesen Brief vor dem Herrn aus und forderte ihn auf, Israel um seines Namens willen aus der Hand dieser Könige zu erretten, „damit alle Königreiche auf Erden erkennen, dass du, HERR, allein Gott bist” (Jes. 37:4-7, 2.Kön. 19:14-16,19).
  • Als die Syrer den Gott Israels lästerten, indem sie sagten, er sei der Gott der Berge, aber nicht der Täler, hatte der Herr keine andere Wahl, als diese große Schar in Israels Hand zu geben (1.Kön. 20:28).
  • David wusste, dass der Kampf gegen Goliath in dem Moment gewonnen war, als Goliath den Namen des Herrn lästerte (1. Sam. 17:10,26,36). Er sagte zu Goliath: „Ich komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast” (1.Sam. 17:45). 
  • Als David selbst etwas tat, das den Feinden des Herrn Gelegenheit zur Lästerung gab, musste er die Konsequenzen tragen (2.Sam. 12:14). Deshalb erkannte David: „Gegen dich, dich alleine, habe ich gesündigt [indem ich die Möglichkeit geschaffen habe, dass dein Name gelästert wird)]“ (Ps. 51:6) .

Auch Mose forderte den Herrn in seinem Gebet heraus: Wenn du nicht mit deinem Volk weiter gehst, dann werden die Völker davon hören und dich auslachen, weil du dieses Volk aus Ägypten herausgeführt hast, nur um nicht zu vollenden, was du begonnen hast. (4. Mose 14:13-20). Der Herr hatte keine andere Wahl, als dieses Gebet zu erhören und zu handeln. In seiner Fürbitte für das Volk Gottes erinnerte Daniel Gott auch an seinen großen Namen: Handle um DEINES Namens willen (Dan. 9:19).

Der Herr ist treu und hat in diesem vergangenen Jahr so viele Gebete erhört in Bezug auf seinen großen Vorsatz auf dieser Erde. Mögen wir als die Wächter auf den Mauern Jerusalems weiterhin ihn an seinen großen Namen erinnern. “Die ihr den HERRN erinnert, gönnt euch keine Ruhe! Und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet, und bis er es zum Lobpreis auf Erden macht“ (Jes. 62:6-7)!

Reicht in eurem Glauben Tugend dar

Was bedeuten die Tugenden in 2 Petrus 1:5 und warum hat Petrus die Tugenden vor der Erkenntnis aufgelistet?

Heute sind viele Christen für die Erkenntnis. Petrus warnte davor, dass es eine Menge Wissen aus der Theologie und den traditionellen Lehren gibt. Oft geben Christen neuen Gläubigen Bücher, weil sie der Meinung sind, dass man zuerst das Wissen braucht. Aber Paulus warnt, dass Wissen aufbläht (1.Kor. 8:1) und dass der Buchstabe tötet (2.Kor. 3:6). Wenn wir Wissen ohne Tugenden haben, wird uns dieses Wissen schließlich verurteilen. Ohne die Tugenden können wir das, was wir wissen, nicht praktizieren. Paulus wusste, was er tun sollte, aber es fehlte ihm der Wille, es zu tun. So landete er in Sünde und Tod (Röm. 7:7-20). Was nützt das Wissen, wenn es nicht funktioniert? Das Gesetz ist gut, aber wir können es ohne die Tugenden, ohne Christus selbst, nicht erfüllen. Wir haben viele Probleme mit uns selbst und miteinander, weil uns diese Tugenden fehlen. Deshalb sagt Petrus, dass das Erste, was wir als Christen brauchen, nicht die Erkenntnis ist, sondern dass wir den Herrn selbst kennen müssen – seine Tugenden: sein überwältigendes Leben, Weisheit, Liebe und alle wunderbaren Eigenschaften seines Menschseins, einschließlich seiner Geduld und Ausdauer.

Es ist sehr wichtig, dass wir zuerst den Wunsch haben, IHN zu kennen. Seid nicht hungrig nach Wissen. Es wird kommen. Was wir zuerst erkennen müssen, ist der Herr selbst, der Vater, und der Heilige Geist, der uns innewohnt. Der Heilige Geist wird von Gott zu uns gesandt, weil er uns alles lehren wird, wie er es versprochen hat – nicht Auslegung oder Wissen, sondern Christus. „Ihr habt Christus nicht so gelernt“ (Eph. 4:20). Christus zu lernen bedeutet, ein Mensch zu werden, der nach Christus lebt. Der Herr sagte zu den Schriftgelehrten und Pharisäern: „Ihr durchforscht die Schriften, … und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt“ (Joh. 5:39-40). Paulus hat nicht gesagt, dass er die Bibel kennen wollte. Als Gelehrter kannte er die Bibel bereits recht gut. Aber als er auf dem Weg nach Damaskus den Herrn sah, warf er alle seine Diplome, Zeugnisse und alles, was er von dem besten Professor gelernt hatte, weg. Er betrachtete sie als Abfall, weil er IHN und die Kraft seiner Auferstehung erkennen wollte (Phil. 3:10).

Alle weiteren Schritte in der Liste von Petrus (2.Petr. 1:5-7) beruhen auf diesen Tugenden, einschließlich der Selbstbeherrschung, um unser natürliches Leben, unser Fleisch und unsere inneren Begierden zu kontrollieren. Was ist mit Ausdauer? Seht, wie viel der Herr ertragen hat. Er ertrug alle Arten von Leiden, während wir schnell den Herrn bitten, das Leiden zu beseitigen, weil wir diese Ausdauer nicht haben. Natürlich wollen wir alle Täter des Wortes sein (Jak. 1:22), aber wie funktioniert das? Jeder weiß, dass Christus am dritten Tag vom Tod auferstanden ist, aber wie viele erleben die Kraft seiner Auferstehung, den Tod zu verschlingen? Es gibt so viel Tod in unserem Wesen. Wir sind zu schwach, um ihn zu überwinden. Wir brauchen Christus, um das auszuleben, was in der Bibel geschrieben steht. Deshalb hat seine göttliche Kraft uns mit diesem Glauben ALLES geschenkt, was zum Leben und zur Göttlichkeit dient (2.Petr. 1:3). Das Leben ist die Essenz in uns, und die Göttlichkeit ist der Vollzug dieses Lebens. Die Tugenden sind der Herr Jesus Christus selbst und seine Macht. Sein Leben hat Macht. Als die Frau, die geheilt werden wollte, seine Kleider berührte, spürte er, dass Kraft von ihm ausging (Luk. 8:46-50). Im Griechischen wird nicht das Wort „Tugenden“, sondern „Kraft“ verwendet.

(Eine Zusammenfassung der Jahresendkonferenz 2022 in Fountain Valley, Meeting 5b, https://thechurchinfountainvalley.org/2022-year-end-conference/)

Sein Wort in uns soll nicht leer zurückkehren

Wie können wir Opfergaben der Gerechtigkeit, die dem Herrn gefallen, darbringen (Mal. 3:3-4)? Wir können nicht einfach Verse darbringen. Das Wort ist keine Speise für Gott, denn er hat es selbst geschrieben! Vielmehr ist das Wort der kostbare Same, der in unser Herz hineinfällt und das Potenzial hat, durch unsere Mitarbeit Frucht hervorzubringen. Aber wenn unser Herz so verhärtet ist, dann kann kein Wort in uns Frucht bringen, egal wie gut der Same ist oder wie viel Regen oder Schnee gesendet wird. Eine andere Übersetzung von Jes. 55:11 lautet daher „soll“, nicht „wird”:

Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht hat und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem, der isst – genauso soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: Es soll nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es soll ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe! (Jes. 55:10-11)

Jesaja 55 beschreibt nicht nur, wie wirksam Gottes Wort ist, sondern es ist auch eine Zurechtweisung Gottes an sein Volk. Wie kann unser Herz verhärtet werden? Durch schwierige Umstände oder weil der Boden schon so viele Male betreten wurde. Anstatt darauf zu warten, dass sich unsere Herzenshärte wendet, sollten wir es wagen, mit dem Herrn etwas Neues anzufangen. Zum Beispiel können wir jede Woche alle sieben Feste erfahren, und zwar ab dem Tisch des Herrn am ersten Tag der neue Woche. Und wir können den Pflug nehmen, um den Boden unseres Herzens zu lockern, sogar umzuwälzen und umzukehren. Das bedeutet es, Buße zu tun – du drehst dein ganzes Herz um vor dem Herrn. Wenn wir heute seine Stimme hören, lasst uns unser Herz nicht verhärten, sondern unsere eigene Errettung bewirken. Die Schlachter-Übersetzung von 2. Petr. 3:11 sagt, dass wir uns „auszeichnen“ sollen durch Heiligkeit und Gottesfurcht, da sein Tag schnell herannaht – wie uns auch die aktuellen politischen Ereignisse in Israel zeigen sollten (Amos 3:7).

Seid ihr willig und gehorsam, so sollt ihr das Gute des Landes essen. (Jes. 1:19)

Hört zu! Siehe, es ging der Sämann aus, zu säen. (Mk. 4:3-20; Matt. 13:3-8,18-23; Lk. 8:4-15)

Gottes mannigfaltige Herrlichkeit benötigt verschiedene lebendige Steine

Der Herr hat jeden von uns mit einer bestimmten Persönlichkeit geschaffen, die er für seinen Vorsatz einsetzt, nachdem er unseren natürlichen Menschen behandelt hat. Wir sollten nicht die Vorstellung haben, dass wir alle gleich werden bei der Umwandlung. Vielmehr werden alle Arten von Edelsteinen benötigt, um die vielen Seiten der Herrlichkeit Gottes zum Ausdruck zu bringen (2.Mose 28:17-21, Esther 1:6b, Jes. 54:11-12, Offb. 21:19-20). Petrus zum Beispiel war ein redseliger Bruder. Selbst wenn er nicht wusste, was er sagen sollte, sagte er doch etwas (Mk. 9:5-6). Gott korrigierte ihn sofort (Mt. 17:5). Durch die Behandlung vom Herrn wurde Petrus in seiner Freimütigkeit nützlich – nicht nur, um Tausenden mutig das Evangelium zu verkünden (Apg. 2:41), sondern auch, um in Apg. 15 einen Streit zu schlichten. Diejenigen in Antiochia, die aus Judäa stammten, und auch einige aus der gläubigen Sekte der Pharisäer in Jerusalem, die wegen ihrer Ausbildung geachtet waren, verlangten, dass die gläubigen Heiden wie ihre jüdischen Brüder beschnitten werden sollten (V. 1-5). Viele Worte wurden gewechselt, bevor Petrus aufstand und mutig sprach, gefolgt von Barnabas, Paulus und Jakobus (V. 7-13). Sie schrieben einen Brief über diese Angelegenheit und brachten ihn zurück nach Antiochia. Dieser Brief brachte Freude und Trost (V. 31). Außerdem ermutigten und stärkten sie die Brüder mit vielen Worten (V. 32). So hat jedes Glied des Leibes eine Funktion, die mit der Art und Weise zusammenhängt, wie Gott einen jeden geschaffen hat. Darum sind alle Glieder, in ihrer Beschaffenheit und Funktion, von Gott bestimmt und gesetzt nach seinem Willen. Deshalb sollte derjenige, der ein Mund ist, nicht denjenigen verachten, der kein Mund ist, und umgekehrt (1.Kor. 12; 1.Petr. 3:8-9).